Ozeanium dr Bach ab!
Widerstand gegen das Ozeanium
Tiere im Ozeanium
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Welche Tiere sollen wie ihrem Dasein fristen?

Mehrere tausend Meeresindividuen, darunter Haie, Rochen, Pinguine, Seeotter, Thunfische, Riesenkraken, Korallen und Korallenfische, Gezeitenzonen- und Mangrovenbewohner_innen sollen im Ozeanium zur Schau gestellt werden, und dies auf 14’000 m2. Zwei Drittel der Geschossfläche ist unterirdisch angelegt. Ganz zuoberst befindet sich die Pinguin- und Seeotteranlage. Im dritten Stock gibt es ein Auditorium und im zweiten Stock sind Schulungsräume und ein Labor geplant. Im ersten Stock gibt es eine Bar und ein Restaurant (ohne Eintritt).

Für uns ist es jedoch ganz egal, ob die zukünftigen tierlichen Insassen 14‘000 m2oder 40‘000 m2 grosse Gefängniszellen haben. Wir lehnen die Gefangenhaltung aller Individuen entschieden ab – Artgerecht ist nur die Freiheit!

Tiere dürfen weder für unser Vergnügen noch für irgendein noch so hehres Ideal wie dasjenige der Sensibilisierung eingesperrt werden. Der vielgepriesene „Lerneffekt“ des Ozeaniums ist sowieso mehr als zweifelhaft. Was soll man bei der Beobachtung von in lächerlich kleinen Bassins eingepferchten Wesen über ihr Leben im unendlichen Ozean lernen? Das einzige, was bei einem Aquarienbesuch augenfällig wird, ist die zur tragischen Normalität gemachte Gefangenhaltung von nichtmenschlichen Tieren und die Arroganz der Menschen, die für den Profit und für die Befriedigung ihrer Allmachtphantasien wortwörtlich über Leichen gehen.

Der Zolli weiss nämlich ganz genau, dass sein Projekt aus Perspektive des Tierwohls reiner Irrsinn ist. Er bemüht sich deswegen tunlichst, allfällige unbequeme Gegenargumente im vornherein auszuräumen, bspw. im Online-Artikel „Wieviel Platz braucht ein Fisch?“ (17.04.2014). Die vorgebrachten Phrasen sind eingedenk der Gefangenschaft der Tiere an Absurdität und Ignoranz nicht zu übertreffen: „Alle für ein gutes Leben notwendigen Dinge und Aspekte sind vorhanden in einem gut geführten Aquarium“, so Michael Wenger. Ein Leben hinter (gläsernen) Gittern ist also ein gutes Leben. Ob Michael Wenger tauschen würde? Bis im Jahr 1935 stellte der Zolli auch Menschen, meist aus Afrika, in so genannten „Völkerschauen“ aus. Die koloniale, rassistische Machtdemonstration findet ihre Fortsetzung bis heute in der Unterdrückung und gewinnbringenden Zurschaustellung der Tiere. Es ist Zeit, aus der unrühmlichen Vergangenheit zu lernen.

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