Ozeanium dr Bach ab!
Widerstand gegen das Ozeanium
Ozeanium und Greenwashing
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Warum sind Nachhaltigkeit und Sensibilisierung eine komplette Verarschung?

Die Feigenblattfunktion, die „Nachhaltigkeit“ und „Sensibilisierung“ für das moderne Tiergefängnis und Aufwertungsprojekt Ozeanium einnehmen, und die Doppelzüngigkeit der Argumentation zeigen sich bereits nach einem kurzen Blick auf die Ozeanium-Homepage.

So wird über Haifischflossenkonsum in China berichtet und bedauert, „wie viele Haie jährlich wegen ihrer Flossen gejagt und getötet werden“ (Artikel „Wenn Haie in der Suppe landen“, 15.04.2014). Gleichzeitig hat der Zolli natürlich das Recht, dieselben Haie gewaltvoll einzufangen und lebenslänglich gefangen zu halten. Dass im geplanten Restaurant tote Meereslebewesen serviert werden, scheint auch kein Widerspruch zu sein, denn diese stammen ja schliesslich „aus möglichst nachhaltiger Produktion“ (heute schon werden im Zolli-Restaurant neben getöteten Landtieren Lachse, Zander und Flussbarsche (Egli) mit MSC-Label aufgetischt).

Auch die Facebookpage des Ozeaniums ist aufschlussreich. So „gefällt“ ihm die Gruppe „Sustainable Fish Seafood“; ebenso wird für den Fischereiverband BS die Werbetrommel gerührt (Eintrag vom 08.08.2014).

Durch das Label der Nachhaltigkeit ist die grausame Verdinglichung von Lebewesen plötzlich über jeden Zweifel erhaben. Der rassistische Seitenhieb auf das „barbarische“, haifischkonsumierende China soll die zivilisatorische Mission des Ozeaniums noch unterstreichen.

„Wir wollen zeigen, wie der Mensch die marinen Ressourcen nutzt und wie er in die natürlichen Kreisläufe der Meere eingreift – und diese bisweilen auch schädlich verändert oder gar zerstört“, so der Meeresbiologe und inhaltlicher Projektleiter des Ozeaniums Thomas Jermann. Hier ist der Zolli für einmal überraschend aufrichtig. Das Ozeanium illustriert in der Tat sehr anschaulich, wie Menschen nichtmenschliche Tiere zu „marinen Ressourcen“ degradieren und ausbeuten sowie natürliche Kreisläufe verändern und zerstören. Dieser todbringenden Naturbeherrschung muss aber unseres Erachtens kein Denkmal gesetzt werden.

Weiter versucht der Zolli mit phantastischen Zahlen zu Wasserrecycling und ökologischer Stromgewinnung von den ganz grundsätzlichen Problemen abzulenken: Dass ein Grossaquarium nämlich enorme Mengen an Energie und Wasser verschwendet, bedarf keines weiteren Kommentars. Alles andere ist Augenwischerei, schönfärberische Propaganda – pardon, Marketing, grüner Kapitalismus in seiner besten Form. Übrigens: die einzusperrenden Tiere werden ach so nachhaltig bei „einheimischen Fischern“ aus dem Globalen Süden „bezogen“. Für die damit betriebene „Armutsbekämpfung“ heftet sich der Zolli gleich noch eine humanitäre Medaille an. Alles im Sinne der Nachhaltigkeit und Sensibilisierung. Den Eintrittspreis von ca. 25 Franken pro Person kann sich ja sicherlich jede Basler Familie leisten.

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